Netzwertig kürt beliebtesten Onlineservice der Deutschen: Dropbox

Das Internet ist die Werkstatt der Welt. Vom Ottonormalverbraucher bis hin zum Geek tummelt sich ein jeder auf den unterschiedlichsten Plattformen, sei es zum Shoppen, auf der Suche nach Inspiration, zum Zeitvertreiben oder um Geld zu verdienen. Einige investieren in ihre Ideen, bauen sich ein Unternehmen auf – alles in der Hoffnung, über den Start-Up-Status hinaus fortzubestehen und von möglichst vielen Usern als interessant wahrgenommen werden. Nun krankt die deutsche Start-Up-Szene oftmals an den in Deutschland vorliegenden Grundbedingungen oder am mangelndem Weitblick der Gründer (vgl. Robert Basic oder Basic Thinking). Jedoch bedeutet das nicht, dass es in Deutschland generell an Start-Ups mangelt. So gibt es etliche Webanwendungen, die in “Garagen jenseits der deutschen Grenzen” entwickelt wurden und die mit ihrem internationalen Eroberungszug auch in Deutschland Halt machen. Um Orientierung im Dschungel der aus dem Boden sprießenden Start-Ups zu geben, suchte netzwertig.com vor Kurzem nach den Onlineservices, die bei den hiesigen Branchenbeobachtern und Internet-Enthusiasten in den vergangenen elf Monaten eigentlich am meisten punkten konnten.

Der Onlineservice 2011 wurde dabei in einem dreistufigen Wahlverfahren ermittelt. Zunächst konnten 62 ausgewählte Blogger und Leser ihre Einschätzung zu den 5 besten Onlineservices geben. Das daraus resultierende Ergebnis wurde anschließend in einer Leserumfrage zur Abstimmung freigegeben. Ich hatte das Glück, als einer der 62 Experten meine Vorabentscheidung für die Endauswahl zu treffen. Meine Überlegung begann mit der Frage: Was macht ein Start-Up bzw. einen Onlineservice eigentlich erfolgreich?

Dabei musste ich mich an einen Beitrag von Jürgen Vielmeier zum Browser-Plugin CueThat erinnern. Dort schrieb er: “Die fortschrittlichsten Ideen sind oft die einfachsten” – ist das Prinzip simpel, erspart man sich durch die Nutzung Zeit und Arbeit, sprich erzeugt man einen Komfortgewinn für die

User, dann sind die Voraussetzungen erfüllt, um sich im Dschungel der anderen Services durchzusetzen. “Das ist der Grund, warum Videos nicht mehr verbloggt, sondern vertwittert werden. Es ist derselbe Grund, warum sich Facebook-Nachrichten und Instant Messenging gegen die E-Mail durchsetzen: weil es einfacher geht” (vgl. Basic Thinking).

Hält man sich diese These vor Augen, so mag der Onlineservices des Jahres bei netzwertig nicht überraschend sein. Mehr als ein Viertel der 1674 Teilnehmer wählten den Cloud-Speicher- und Synchronisationsdienst Dropbox zum klaren Sieger, noch vor Google+ und WhatsApp. Nach der Entscheidung letztes Jahr erhielt Dropbox nun zum zweiten Mal den Vorzug vor allen Konkurrenzservices, was bei manchen Lesern nicht unbedingt auf positive Resonanz stieß – aber dazu später mehr.

2007 von Drew Houston und Arash Ferdowsi gegründet, entwickelt sich Dropbox immer mehr zum Userliebling beim Thema Online-Datensicherung. 2GB kostenlosen Speicherplatz bietet das in San Francisco ansässige Unternehmen seinen Usern an, gegen Geld kann man bis zu 100GB abonnieren. Ob vom Computer oder per Handy, egal von welchem Zugriffspunkt – deine Dateien sind jederzeit via Dropbox-Website abrufbar. Durch Freigeben von Ordnern ist das Sharen und gemeinsame Bearbeiten von Dateien möglich. Die Personen, mit denen die Dateien geteilt werden, müssen nicht einmal Dropbox bei sich selbst am Rechner installiert haben. Fazit: Simpel. Nützlich. Komfortgewinn. Verdienter Gewinner bei netzwertig.

Das sehen jedoch nicht alle so, wurden bei Dropbox doch kaum Innovationen in 2011 angekündigt und bieten Dienste wie SugarSync doch 5GB Speicherplatz für lau an. Ich sehe Dropbox ähnlich wie im Kommentar von informant als inzwischen etablierten Standarddienst an, dennoch ist der Cloudspeicher von Übersee in meinen Augen immer noch nicht zum Mainstream bei uns geworden. Das mag meine subjektive Sicht der Dinge sein, aber es gibt nach wie vor genug Menschen in meinem Umkreis, die von Dropbox noch nie etwas gehört haben, jedoch sofort Feuer und Flamme sind, wenn sie von den Funktionen erzählt bekommen. Auch die Tatsache, dass nach wie vor immer noch sehr viele der Befragten auf die Funktionen von Dropbox zurückgreifen, spricht doch für den verdienten Erfolg des Onlineservices.

Dass man seitens Dropbox zwar keine großartigen Funktionsupgrades zu bieten hat, jedoch nach wie vor auf das Prinzip “Keep it simple” setzt und die Zugriffsoptionen der User ausbaut – das finde nicht nur ich lobenswert und konsequent. Langfristig gesehen mag das vielleicht gewagt sein, aber im Moment gibt es noch genug User (jenseits der technologieaffinen Bloggerszene), die von der Einfachheit der Dropbox überzeugt werden können.

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