27 Tage sind vergangen, seitdem wir das Exposé zu unserer Masterarbeit über organisationale Krisenkommunikation auf das Komm Blog hochgeladen haben. Welche Fortschritte gibt es zu berichten?
Mehr als 350 Quellen können inzwischen auf dem Konto verbucht werden, ungefähr 350 Schokoriegel sind verschlungen worden und in etwa dürften es inzwischen ca. 350 Stunden Schlaf sein, die uns fehlen. Fehlen könnten auch um die 350 €, die für Krisenliteratur drauf gegangen sind. Unsere Köpfe haben so viel an Krisenliteratur gesichtet, verarbeitet und gespeichert, dass es wie ein Wunder erscheint, den Coneheads nicht allzu sehr zu ähneln.
Nun gut, das erste MA-Camp ist vorbei – in diesem Sinne noch mal Danke für Frühstück, Duplos, Geduld und Platzangebot an die Schlotzis ;o) Wie war das doch gleich? Der Genie überblickt das Chaos. Genialität sollte bei solchen Zuständen keine schlechte Charaktereigenschaft sein:
Die Abhandlung der drei Krisenphasen (1) Vor der Krise, (2) Krisenresonanzphase und (3) Nach der Krise ist nun endlich abgeschlossen. Wir haben ein umfassendes Bild über die theoretischen Anstrengungen im Forschungsfeld der Krisen-Kommunikation erlangt und die dominierenden PR- und Krisentheorien diesen Phasen zugeordnet. Es bleibt festzuhalten: Die meisten Krisentheorien zielen maßgeblich auf die externe Kommunikation von Organisationen ab, ein Kritikpunkt, der nun in den weiteren Ausführungen zur Organisationskommunikation (Systemtheorie, CCO, Sensemaking, Kontingenzmanagement) näher betrachtet werden soll.
Was erwartet uns nun also in den nächsten drei Wochen? Niklas Luhmann, Karl Weick, James Taylor, große Namen am organisationstheoretischen Himmel. Apropos Namen, ersichtlich schwer ist uns das Korrekturlesen zum organisationalen Wandel gefallen: Shirley Willihnganz, Joy Hart und Greg Leichty hatten diesbezüglich einen entscheidenden Einfluss ;o) Nun ja, vielleicht wird uns das Lachen ja noch vergehen, Komplexität, Autopoiesis, Umwelt, Law of requisite variety und Strukturelle Kopplung warten schließlich schon grimmig grinsend im Kofferraum:
Für die Kriseninteressenten unter euch bietet Gerald Baron auf seiner Website eine 60seitige Case-Study an, die sich mit den Kommunikationsbemühungen BPs während der Ölkrise im Golf von Mexiko auseinandersetzt. Noch einmal kurz zurück zu unserer Masterarbeit. Literaturvorschläge sind herzlich willkommen in den Kommentaren, sofern sie sich mit Organisationskommunikation, Krisenkommunikation, Sensemaking und Systemtheorie befassen. Ist ja nicht so, als gäb es nicht noch ein paar leere Körbe mit Büchern zu füllen.
PS: Entschuldigung für das Horten all dieser systemtheoretischen Bücher. Aber das Ausleihen dieser Bücher war Teil unseres Risikomanagements. Darin ist deutlich angemerkt: Ratlose Gesichter in der Universitätsbibliothek aufgrund verliehener Bücher – inakzeptabel.
Respekt! :) Ich bin gespannt das Werk zu lesen!