kreativität

Kreativität

Wo beginnt Kreativität? Was geht überhaupt als kreativ durch? Fragen, die sich alljährlich nicht nur Massen von Bewerbern stellen, wenn es darum geht, die sagenumwobene Bewerbungsmappe für einen Studienplatz in den begehrten Fächern Design, freie Kunst, Fotografie oder Architektur in Angriff zu nehmen. Kreativ kann letztlich alles sein. Und dennoch gibt es zahlreiche Arbeiten, die den Anforderungen der immer kritischer werdenden Rezipienten nicht gerecht werden. Auch diejenigen hinter der Werbung stellen an das Kreativbusiness immer höhere Ansprüche. So schreibt Gabriele Fischer, Chefredakteurin der brand eins in der aktuellen Ausgabe über Aufmerksamkeit: “Wer auch immer etwas zu sagen oder zu verkaufen hat, gibt sich längst nicht mehr mit der eher distanzierten Werbung oder Marketing zufrieden: Er will sehen, hören, spüren, wie seine Botschaft, sein Produkt ankommt. Er will dabei sein, mittendrin.”

Es gibt aber noch Arbeiten, die überzeugen durch ihre Leidenschaft, ihren Mut, ihre Frische oder ihre Einmaligkeit. Top oder Flop können hier sehr nah aneinander liegen. Kreativität der Kreativität willen kann daher schon wieder unerwünscht sein.

Dass es eine Gradwanderung ist, die Kreative in ihrem Weg beschreiten, haben schon viele Anzeigen und Spots spüren müssen, nicht zuletzt die aktuelle Mey-Kampagne von JvM. Wenn etwas schief geht, ist in der Regel der Designer der Dumme. Ruckzuck wird das sprachliche Hackbeil rausgeholt: Langweilig, schon gesehen, OMG. Kreativität ist kein industriell herstellbares Produkt. Doch baut das nicht auch einen enormen Erfolgsdruck auf? Wie sollen da unverwechselbare Wunder auf Papier gebracht werden? “Erfolg ist das Kind der Keckheit” sagte einst Erich Kästner – und keck sein bedeutet, seine Ideen und Überzeugungen beherzt, forsch und furchtlos zu vertreten. Ist Kreativität dann vielleicht nichts anderes als eine Modellierungsfrage? Geht es also vielmehr um eine Art Selbstverwirklichung?

Gibt man sich den Worten Oscar Wildes hin, so mag dies schon einmal eine grobe Richtung vorgeben:

Selbstverwirklichung bedeutet in der Alltagssprache die möglichst weitgehende Realisierung der eigenen Ziele, Sehnsüchte und Wünsche mit dem übergeordneten Ziel, “das eigene Wesen völlig zur Entfaltung zu bringen”, sowie – damit verbunden – die möglichst umfassende Ausschöpfung der individuell gegebenen Möglichkeiten und Talente (Wikipedia)

Kreativität beweisen und Kreativität ihren freien Lauf lassen, das ist vielleicht erst dann möglich, wenn man lernt, die eigenen Stärken zu pflegen und sich zur Auseinandersetzung mit sich selbst zu motiveren. Es gilt: Es gibt nichts Gutes außer: Man tut es. Dass etwas Geschick, eine Vision und eine Portion Kreativität schon Beachtliches hervorgebracht haben, hat sich schon oft bewahrheitet (Lady Gaga, Society27 Sneakers, eat city, die Erfolgswerbungen von Braun (Nose Hair Trimmer & Stabmixer), etc.

Vielleicht ist die beste Basis für Kreativität auch einfach Neugier. Etwas wissen zu wollen, Neues ausprobieren, einen unkonventionellen Weg beschreiten. Neugier ist die grundlegende Voraussetzung für Innovation. Ein anderes Erfolgsrezept mag es für Kreative nicht geben. Letztlich muss sich jeder von ihnen selbst Gedanken machen. Und vielleicht helfen dabei auch die Worte von Goethe: “Willst du immer weiter schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah!” Oder etwas medialer aufbereitet in Form des Videos von Kristian Ulrich Larsen.

PS: Wenn du Lust hast, komm in Facebook zu den Kreativlingen

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